Criminalbilder und Sicherheitsdiskurse im vormodernen Europa
Completed Project
Das Projekt "Criminalbilder und Sicherheitsdiskurse im vormodernen Europa" beschäftigte sich mit Bildern von Kriminalität und Strafjustiz, die populäre Medien, aber auch juristische Texte vermittelten und die die Wahrnehmung von Devianz und Recht, aber auch das "Sicherheitsempfinden" und die Justizpraxis beeinflussen konnten. Dies wurde insbesondere am Beispiel der Repräsentation von Kriminalität und Strafjustiz in dem populären Medium des illustrierten Einblattdrucks exemplarisch erforscht.
Zu den Bildern der Rechtspraxis zählen die Verbrechens- und Verbrecherdarstellungen, die bereits im Ancien Régime eingesetzt wurden, um die Grenze zwischen Abweichung und Norm zu vermitteln. Von gemalten oder in Kupfer gestochenen Bildern führte der Weg zum massenhaft gedruckten Fahndungsplakat und vor allem zur Fotografie des Tatorts. Diese Bilder erlangten dann auch für die Rechtsprechung einen Wert: Sie sollten den Täter vor Gericht überführen. Sie dienten und dienen weiterhin auch der Information der Öffentlichkeit, indem sie das Geschehen im Gerichtssaal nach außen übertragen. An diesen Bildern entzündete sich ein Streit um ihre Zulässigkeit, der bis heute nicht beigelegt ist.