Dreipersonenverhältnisse im Recht der Geschäftsführung ohne Auftrag

19. Juni 2025

Was passiert, wenn jemand ohne Erlaubnis im Namen eines anderen handelt – und dabei auch Dritte ins Spiel bringt? Midas Kempcke, Doktorand am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie, widmet sich in seinem Promotionsprojekt einer heiklen Konstellation des Zivilrechts: der Intervention mit externen Folgen im Rahmen der Geschäftsführung ohne Auftrag.

Im Zentrum steht die Frage, welche rechtlichen Beziehungen entstehen, wenn ein sogenannter Intervenient ohne Legitimation in den Interessenkreis eines Prinzipals eingreift – etwa indem er Verträge mit Dritten schließt. Entsteht daraus lediglich ein Verhältnis zwischen Intervenient und Drittem? Oder kann dadurch auch eine rechtliche Bindung zwischen Prinzipal und Drittem entstehen? Und wenn ja: Unter welchen Voraussetzungen?

Kempcke analysiert diese komplexen Dreipersonenverhältnisse mithilfe historisch-vergleichender Methodik und beleuchtet dabei nicht nur das deutsche Recht, sondern auch fremde und historische Rechtsordnungen sowie internationale Vereinheitlichungsbestrebungen. Ziel ist es, die unterschiedlichen dogmatischen Antworten zu systematisieren, mit den Interessen der Beteiligten abzugleichen und schließlich auf ihre Anschlussfähigkeit an die deutsche Rechtsordnung hin zu prüfen. So soll eine interessengerechte und zugleich systematisch stimmige Lösung für ein bislang wenig geklärtes Problemfeld entwickelt werden.
 

Mehr Informationen

Zur Redakteursansicht