Rechtsgeschichte und Archäologie
Kooperation
Das Netzwerk „Rechtsgeschichte und Archäologie“ widmet sich der interdisziplinären Erforschung von überregionalen und diachronen Kulturbeziehungen von der Frühgeschichte bis in das hohe Mittelalter hauptsächlich im mitteleuropäischen Raum. Dabei stehen Migrations- und Translationsbewegungen im Fokus, die von der schriftlichen Überlieferung in der Regel nicht sehr ausführlich erfasst werden. Welche kulturellen Praktiken verbreiteten sich in welcher Zeit in welchen Räumen? Die Produktion von Alltagsgegenständen, der Bau von Siedlungen, die Anlage von Friedhöfen und religiösen Orten oder die Nutzung der natürlichen Ressourcen des Raumes geben Aufschluss zur Wanderung von Techniken im Sinne von Übertragung und Rezeption, aber nicht zuletzt auch über die Entwicklung von Wissen und Normen. Von besonderem Interesse ist es, wenn die Entstehung und Verbreitung von Wissen und den dieses tragenden epistemischen Personengruppen anhand verschiedener, nicht nur schriftlicher Befunde nachvollzogen werden kann. Hier können vor allem die naturwissenschaftlichen Methoden neue Quellen erschließen.
Das Netzwerk besteht derzeit aus dem in der Abteilung Historische Normativitätsregime am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie angesiedelten interdisziplinären Forschungsprojekt „Recht und Mission“, der Abteilung für Archäogenetik von Johannes Krause am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, dem von Harald Meller geleiteten Landesamt für Bodendenkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in Halle/Saale sowie der Forschungsstelle Kaiserpfalz Ingelheim mit ihrem Leiter Holger Grewe.