Salamanca in Amerika

Forschungsprojekt

Die Schule von Salamanca erschien der rechtshistorischen Forschung traditionell vor allem wegen ihres Beitrags zum systematischen Denken und zur Rechtsdogmatik, also als Teil der Wissenschaftsgeschichte, interessant. Auch aus diesem Grund wurde sie lange Zeit als iberisches oder europäisches Phänomen gesehen.

Im Forschungsprojekt "Salamanca in Amerika" geht es um eine andere Perspektive. Die Schule von Salamanca kann nämlich nicht allein als Diskursgemeinschaft, sondern auch als Gemeinschaft gesehen werden, die durch einen bestimmten Modus der Normerzeugung gekennzeichnet ist. Dann richtet sich der Blick auf die praktische Dimension der Schule, auf ihren Platz in einer Geschichte der Rechtsfindung, auf ihre "Kasuistik", die nicht ohne weiteres in eine Geschichte der Systembildung als Folge der Verwissenschaftlichung von Recht passt.

Diese Aspekte sollen in einer Publikation vertieft werden, in der Expert*innen aus verschiedenen Regionen sich mit Salamanca als Phänomen globaler Normproduktion beschäftigen. Zur Vorbereitung dieser Publikation wurde ein working paper veröffentlicht (Duve 2018). Im Oktober 2018 wurden die Beiträge des Buches auf einer Konferenz in Buenos Aires mit dem Titel ‚The School of Salamanca: a case of global knowledge production?‘ diskutiert. Die Ergebnisse der Tagung sind 2021 in dem Band „The School of Salamanca: A Case of Global Knowledge Production“ veröffentlicht worden. Ein ausführlicher Tagungsbericht in spanischer Sprache steht auf dem Blog des Projekts „Die Schule von Salamanca“ zur Verfügung.   

Publikationen in diesem Forschungsprojekt

Thomas Duve
La Escuela de Salamanca: ¿un caso de producción global de conocimiento? : consideraciones introductorias desde una perspectiva histórico-jurídica y de la historia del conocimiento
The Salamanca Working Paper Series, 2018, 2
Duve, T.:
Salamanca in Amerika
in: ZRG GA 132 (2015), 116-151
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