Eine oral history des Europäischen Gerichtshofs

Forschungsprojekt

Im Zentrum des Projekts zur Geschichte des Europäischen Gerichtshofs stehen Interviews mit ehemaligen Angehörigen und Angestellten dieser Institution. Die Oral History - als Methode - wurde in der Geschichtswissenschaft entwickelt, um durch Zeitzeugeninterviews Einblicke in die individuelle Wahrnehmung bestimmter Zeiträume und Ereignisse zu gewinnen. Unter Anwendung dieser Methodik auf die Rechtsgeschichte der Europäischen Union untersucht dieses Pilotprojekt die Geschichte des Europäischen Gerichtshofs während der ersten 40 Jahre seiner Tätigkeit. 1952 gegründet hat sich der Gerichtshof zu einem beispiellosen supranationalen Gericht mit großer Bedeutung für alle Mitgliedsstaaten entwickelt.

Die semistrukturierten Interviews werden jeweils zusammen von einer Historiker*in und einer Jurist*in durchgeführt und konzentrieren sich auf die Zeitspanne zwischen der Gründung des Gerichtshofs und dem Vertrag von Maastricht (1993). Die einzelnen persönlichen Geschichten der Zeitzeug*innen sind ein wichtiger Teil der institutionellen Geschichte des Gerichtshofs. Ziel des Projektes ist es, die individuellen Erinnerungen zu sammeln und zu archivieren, um es sowohl gegenwärtigen wie zukünftigen Forschenden zu ermöglichen, die Geschichte des Gerichthofs „durch die Augen“ derer zu sehen, die an seiner Gründung und Etablierung beteiligt waren.
Das Projekt wird vom Max-Planck-Institut geleitet und in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk A Legal History of EU Law (Københavns Universitet) und den Historical Archives of the European Union (HAEU/Florenz) durchgeführt. Die Interviews werden in den Bestand des Historischen Archivs der Europäische Union in Florenz aufgenommen.

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