Otto-Hahn-Medaille für Anselm Küsters und Bruno Lima

21. Juni 2023

Zwei Forscher des mpilhlt erhalten in diesem Jahr die renommierte Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft. Anselm Küsters wird für seine Dissertation „Entstehung und Verfall der ordoliberalen Sprache. Eine digitale Begriffsgeschichte des europäischen Wettbewerbsrechts“ ausgezeichnet. Bruno Rodrigues de Lima erhält die Medaille für seine Dissertation „,Wir haben Gesetze und ich weiß, was ich will‘: Luiz Gama und die normative Produktion von Freiheit in Brasilien des 19. Jahrhunderts“. Mit der Medaille, die mit 7.500 Euro dotiert ist, ehrt die Max-Planck-Gesellschaft jährlich ihre besten Doktorand*innen.

Anselm Küsters untersucht die Auswirkungen verschiedener ökonomischer Denkschulen auf das europäische Wettbewerbsrecht, da diese bis heute kontrovers diskutiert werden. Seine Arbeit zielt darauf ab, diese Forschungslücke zu schließen, indem sie eine neue Perspektive und eine digitale Methode verwendet, um den tatsächlichen Einfluss dieser Schulen auf das Wettbewerbsrecht zu untersuchen. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, die konzeptionellen Auswirkungen dieser Denkschulen erstmals auf empirischer Grundlage zu erfassen.

Bruno Lima erforscht in seiner Arbeit die normative Produktion von Freiheit in der brasilianischen Sklavengesellschaft des 19. Jahrhunderts. Um dieses Phänomen besser zu verstehen, hat er eine umfangreiche Analyse von Hunderten von Rechtsfällen durchgeführt, die von dem Juristen Luiz Gama bearbeitet wurden. Gama, ein schwarzer Abolitionist und der erste ehemalige Sklave, der als Anwalt auf dem amerikanischen Kontinent praktizierte, hatte durch seine Klagen erhebliche soziale Auswirkungen. Dank seiner Bemühungen erlangten etwa 500 Sklaven ihre Freiheit. Diese bemerkenswerte Leistung will er erklären.

 

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