Leibniz-Preis 2022 für Marietta Auer

9. Dezember 2021

Marietta Auer erhält mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die höchste wissenschaftliche Auszeichnung Deutschlands. Sie wird „für ihre herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Rechtstheorie und der Rechtsgeschichte, mit denen sie zur Herausbildung eines umfassenden rechtsphilosophischen Verständnisses des Privatrechts im Verhältnis zum öffentlichen Recht beigetragen hat“ von der DFG ausgezeichnet.

„Das Recht ist eines der wichtigsten sozialen Steuerungssysteme der modernen Gesellschaft. Dabei stellen sich immer dringlicher Fragen danach, wie Rechtsbegriffe wie Eigentum oder Vertrag, die für unser Zusammenleben und unsere Wirtschaftsordnung zentral sind, in ihren globalen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen verstanden und in die Zukunft fortgedacht werden können. Die hohe Sichtbarkeit, die der Leibniz-Preis für diese Fragen juristischer Grundlagenforschung schafft, ist eine einzigartige Chance“, sagt Marietta Auer.

Bereits ihre Doktorarbeit und ihre Habilitationsschrift gälten als bahnbrechende Arbeiten der Rechtstheorie, so die Auswahlkommission: „In Ersterer zeigt Auer die grundlegenden Spannungen zwischen individueller Freiheit und ,kollektivistischer‘ Sorge für die Schwächeren, zwischen Rechtssicherheit und Einzelfallgerechtigkeit und zwischen Gesetzgeber und Richter auf.“ In der darauf aufbauenden Habilitation eröffne sie eine neue Perspektive auf die Beziehung zwischen dem Privatrecht einerseits, das die Freiheit des Individuums garantieren soll, und dem öffentlichen Recht andererseits, das soziale Ordnung schaffen soll.

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