Workshop : Administrative Multinormativity. Normenkonflikte in verwaltungshistorischer Perspektive

Workshop

  • Beginn: 27.09.2019 09:30
  • Ende: 28.09.2019 12:45
  • Organisation: Peter Collin, Peter Becker
  • Ort: Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
  • Raum: Vortragssaal des MPI
Workshop : <i>Administrative Multinormativity. </i>Normenkonflikte in verwaltungshistorischer Perspektive

Von welchen normativen Maßstäben lässt sich das Verwaltungshandeln leiten? Egal, in welche Epoche oder in welche Verwaltungskultur man sich begibt – eindeutig dürfte sein, dass Verwaltung nicht lediglich leidenschaftsloser Vollstrecker von Rechtsnormen oder Exekutor politischer Programme ist. Verwaltung bewegt sich vielmehr in einem Geflecht unterschiedlicher Normativitäten. Diese müssen weder ein gesetzesähnliches ausdifferenziertes Normenprogramm aufweisen noch eine Bindungskraft, die ihre Stärke aus gerichtlicher Durchsetzbarkeit oder aus der Autorität höherer politischer Instanzen gewinnt. Teilweise wirken sie nur diffus und informell; Außenstehenden werden sie manchmal erst sichtbar, wenn es zu Normenkonflikten kommt.

Verwaltung erweist sich somit als nur schwer überschaubarer Treffraum von Vorstellungen über das, was als richtig und angemessen gelten kann. Solche widersprüchlichen Verflechtungslagen können sich in Behörden selbst zeigen, aber auch im Verhältnis zwischen verschiedenen Behörden oder im Verhältnis zwischen Verwaltung und Verwaltungspublikum. Im Schwerpunktheft der Zeitschrift Administory „Administrative Multinormativität“, herausgegeben von Peter Becker (Wien) und Peter Collin (Frankfurt am Main) sollen sich Beiträge versammeln, die diese Landschaft kartieren. Anhand von Fallstudien aus der Verwaltung des 19. und 20. Jahrhunderts soll gezeigt werden, wie Kooperation und Konflikt verschiedener Normativitäten vonstattengingen, wie sich neue normative Arrangements herausbildeten und normative Konflikte kleingearbeitet wurden.

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