The Making and Unmaking of Ordoliberal Language. A Digital Conceptual History of European Competition Law

Anselm Küsters

Studien zur europäischen Rechtsgeschichte 340
Frankfurt am Main: Klostermann 2023
XVI, 796 S.
ISBN 978-3-465-04601-1


Die ordoliberale Schule des Wettbewerbsdenkens bildet eine eigenständige Sprachgemeinschaft, deren begrifflicher und semantischer Einfluss weit über Deutschland hinausreichte und schließlich die europäische Rechtsordnung prägte. Sprachliche Missverständnisse wirkten sich zwar noch auf die Verhandlungen der europäischen Gründungsverträge aus, doch bei der späteren Anwendung der neuen Regeln gewannen die ordoliberalen Ideen der Freiburger Schule an Popularität. In den frühen 2000er Jahren wurde diese ordoliberale Sprache durch neoliberale Konzepte ersetzt, die der Chicagoer Schule entlehnt waren. Die Studie kombiniert Archivmaterial, Oral History-Interviews, Rechtsprechung und Text Mining-Methoden. Damit leistet sie einen Beitrag zur Historiographie des EU-Wettbewerbsrechts, zur Nachkriegsgeschichte des Ordoliberalismus und zu methodologischen Debatten über Digital Humanities.

Für seine wissenschaftlichen Leistungen und die diesem Buch zugrunde liegende Dissertation erhielt Anselm Küsters die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft sowie den Roman-Herzog-Forschungspreis für Soziale Marktwirtschaft 2023.

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