Karibische Wahlen

Band 20 der Open Access-Reihe ›Global Perspectives on Legal History‹ erschienen

28. Februar 2023

Das Buch untersucht die Geschichte der Wahlreformen auf den Bahamas während des 20. Jahrhunderts als integralen Bestandteil des Prozesses der Dekolonisierung. Ausgangspunkt ist der General Assembly Elections Act von 1919, der an einem auf Männer mit Grundbesitz beschränkten Wahlrecht festhielt. Wichtige Meilensteine sind die Einführung der geheimen Wahl zwischen 1939 und 1946, das Wahlrecht für Unternehmen zwischen 1946 und 1959, das allgemeine Wahlrecht für erwachsene Männer 1959, das Frauenwahlrecht 1961 und die Abschaffung der Mehrfachwahl zwischen 1959 und 1969.

Die rechts- und politikgeschichtliche Studie basiert auf reichhaltigen Quellen aus Großbritannien wie von den Bahamas, z.B. Gesetzgebung, Gerichtsurteilen, Regierungsakten, Zeitungen und Blogs. Sie fragt zudem, welchen Einfluss der Prozess der Wahlrechtsreform auf den gegenwärtigen Zustand der Demokratie in dem seit 1973 unabhängigen Land und auf das Verhältnis zwischen dem postkolonialen Staat und seinen Bürgern hat. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass die Zivilgesellschaft, die über Jahrzehnte eine treibende Kraft für Veränderungen auch in dieser Frage war, seit der Unabhängigkeit geschwächt ist.

Nach seinem Studium an der Freien Universität Berlin arbeitete Stephen B. Aranha einige Jahre auf den Bahamas, wo er u.a. am damaligen College of The Bahamas Geschichte lehrte. 2016 kehrte er nach Deutschland – als Doktorand an unserem Institut – zurück. Er wurde 2021 an der Goethe-Universität Frankfurt promoviert.

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