Rechtsgeschichte – Legal History 30 (2022) erschienen

20. Oktober 2022

Die neueste Ausgabe der Rechtsgeschichte – Legal History (Rg) bietet den Leserinnen und Lesern auch im 20. Erscheinungsjahr unserer Zeitschrift eine stattliche Anzahl herausragender Forschungsbeiträge und meinungsfreudiger Rezensionen zu rechtshistorisch relevanten Themen.

Den Recherche-Teil eröffnet ein Aufsatz von Elizabeth Papp Kamali, der sich mit übermäßigem Alkoholkonsum und seinen Folgen im mittelalterlichen englischen Strafrecht auseinandersetzt, während Jan Schröders Beitrag die Bedeutung der Wörter in der Rechts- und Sprachtheorie der frühen Neuzeit quellennah untersucht. Über die Genese des 2021 erschienenen, vierbändigen und epochenübergreifenden Handbuchs zur Geschichte der Konfliktlösung in Europa berichten dessen Herausgeberinnen und Herausgeber (Peter Collin, Wim Decock, Nadine Grotkamp, David von Mayenburg, Anna Seelentag) in einem dritten Text, der die zentralen Konzepte und Inhalte dieses Standardwerks zusammenfasst.

Die Fokus-Sektionen widmen sich zwei Themenkomplexen moderner Rechtsgeschichte in internationaler Perspektive. Karl Härter und Valeria Vegh Weis führen thematisch in den Fokus Transnational Criminal Law in Transatlantic Perspective (1870–1945) ein, zu dem drei Beiträge mit einem Schwerpunkt auf Lateinamerika vorliegen (Elizabeth Gómez Alcorta, Nicolás Duffau, Paul Knepper). Der zweite Fokus befasst sich mit dem komplexen Thema der Arbeitsrechtsgeschichte und vereint Aufsätze aus der deutschen und britischen Forschung (Gerd Bender, Rebecca Zahn, Thorsten Keiser, Martin Otto, Johanna Wolf, Tim-Niklas Vesper, Benjamin Spendrin, Matthias Ebbertz).

Wie üblich enthält der Kritik-Teil eine reiche Auswahl von Rezensionen zu unterschiedlichen Epochen und Regionen der Rechtsgeschichte, von der keilschriftlichen Überlieferung des Codex Hammurapi, über eine dreibändige Geschichte der chinesischen Rechtskultur bis hin zur europäischen Bankenunion – und nun ebenfalls zu digitalen Quelleneditionen. Die Ausgabe schließt mit zwei Marginalien zur Visualisierung von Recht, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten: Erk Volkmar Heyen beschäftigt sich in seinem Beitrag mit der Gerechtigkeitsfiguration im Lichte politischer Marienfrömmigkeit im frühen 16. Jahrhundert, während Daniel Damler die Leserinnen und Leser in die dunklen Straßenschluchten von Batmans Heimatstadt Gotham City entführt. Dieser Beitrag hat auch die stimmungsvolle Bildstrecke mit Schwarzweißfotografien aus New York inspiriert, aufgenommen von Otto Danwerth.

Die Ausgabe ist ab sofort als Printausgabe über den Verlag Vittorio Klostermann erhältlich sowie online im Open Access über die Webseite der Zeitschrift.

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