Einführung in die Forschung zur Rechtsgeschichte des frühneuzeitlichen Hispanoamerika

Abgeschlossenes Projekt

Die Geschichte des Rechts im frühneuzeitlichen Hispanoamerika ist ein faszinierendes Feld rechtshistorischer Forschung. Im Zuge der europäischen Expansion und Invasion fremder Regionen seit dem späten 16. Jahrhundert etablierte die spanische Monarchie ihre Herrschaft in einem riesigen Gebiet in Nord-, Mittel- und Südamerika. Normen, Institutionen und Praktiken aus Europa wurden in die für die Spanier neue Welt übersetzt. Sie verdrängten, überlagerten und sie vermischten sich mit den Rechten indigener Völker. Lange Zeit wurde diese Geschichte als Verlängerung der europäischen Rechtsgeschichte interpretiert. Inzwischen hat die Forschung ein vielfältigeres Bild gezeichnet, in dem die koloniale Rechtsgeschichte als Übersetzung von Normativitätswissen unter lokalen Bedingungen begriffen wird.

Da es bisher keine Einführung in die Forschung zur Rechtsgeschichte des frühneuzeitlichen Hispanoamerika gibt, in der sowohl die Forschungstradition als auch die neueren Entwicklungen dargestellt werden, soll diese Lücke mit einem Band in der Reihe ‚methodica‘ des MPI geschlossen werden. Der Band, erschienen im November 2022, führt in die Forschungsgeschichte, deren Leistungen und Problematik ein. Er gibt eine Übersicht über wichtige Quellen und Literatur und zeigt Perspektiven der Forschung auf.

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