Erneut auf Savignys Spuren

Band 315 der Studien zur europäischen Rechtsgeschichte erschienen
 

19. August 2022

Friedrich Carl von Savigny (1779-1861) „begründete etwas Neues, eine ‚natürlich‘-philosophische Jurisprudenz im Geiste eines frühen, objektiv ansetzenden metaphysischen Idealismus.“ So lautet die Hauptthese von Joachim Rückerts grundlegender Studie über den Begründer der Historischen Rechtsschule. Diese viel zitierte Habilitationsschrift von 1984, die bei Sten Gagnér an der Münchner LMU entstand, ist seit Jahren vergriffen. Um sie der wissenschaftlichen Gemeinschaft – nicht nur der juristischen, sondern auch der philosophischen und historischen – wieder zugänglich zu machen, wurde ein unveränderter Nachdruck erstellt. Mit beeindruckender Quellenkenntnis beschreitet der Autor darin vier Wege zu Savigny. Er zeigt auf originelle Weise, dass der Idealismus als Schlüssel zu dessen Verständnis unerlässlich ist.

Der Reprint wird ergänzt um Korrekturen und Ergänzungen zur 1. Auflage sowie um bibliographische Empfehlungen der jüngeren Zeit. Neu und anregend sind vor allem die mehr als 50 Seiten umfassenden „Lebensspuren“. Diese Chronik bietet dank ihrer treffenden Zitate, klugen Beobachtungen und illustrierenden Vignetten einen guten Einstieg in Leben, Wirken und Werk eines der bedeutendsten Juristen des 19. Jahrhunderts.

 Joachim Rückert ist Professor emeritus an der Goethe-Universität Frankfurt am Main für Neuere Rechtsgeschichte, Juristische Zeitgeschichte, Zivilrecht und Rechtsphilosophie. Er ist Herausgeber der „Savignyana“, die seit 1993 als Unterreihe der „Studien zur europäischen Rechtsgeschichte“ erscheinen.

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