Tagung: Recht und Diversität - Europäische und lateinamerikanischen Erfahrungen in rechtshistorischer Perspektive –Öffentliches Recht I–

Tagung

  • Beginn: 26.11.2020 13:00
  • Ende: 27.11.2020 16:15
  • Organisation: Peter Collin, Manuel Bastias Saavedra
  • Ort: Online. Kontakt: collin@lhlt.mpg.de
Tagung: Law and Diversity – European and Latin American Experiences from a Legal Historical Perspective –Public Law I–

Die Spannungen zwischen Gleichheit und Ungleichheit als Gerechtigkeits- und Verteilungsprinzipien sowie zwischen allgemeiner und Einzelfallgerechtigkeit dürften zu den Grunderfahrungen jeder normativen Ordnung zählen. Sie haben ihre Konjunkturen. Die Rechtsgeschichte zeugt davon – und von immer neuen Versuchen, diese Spannungslagen durch institutionelle Arrangements und besondere Schutzregime aufzuheben. Unser kontinentaleuropäisches Rechtssystem beruht auf dem Prinzip der Gleichheit. Doch wird heute wieder verstärkt danach gefragt, wie dieses gleichheitsbasierte System auf die zunehmenden Forderungen reagiert, individuelle und kollektive Sonderlagen stärker zu berücksichtigen. Sie werden in der Debatte um kulturelle Diversität diskutiert, aber auch im Kampf um den Ausgleich von Nachteilen, die aus ökonomischen und sozialen Differenzen resultieren. Zum Teil werden ganz konkrete Veränderungen im materiellen Recht oder im Verfahrensrecht gefordert. Nicht selten wird aber gezweifelt, ob und wie lange unser gleichheitsbasiertes Rechtssystem überhaupt in der Lage ist, diesen Herausforderungen zu entsprechen, ohne sich in seinen Grundstrukturen selbst zu verändern.

Damit ist jedoch nur eine allgemeine Konstellation beschrieben. In welchen sozialen Dimensionen das Spannungsverhältnis von Gleichheit und Ungleichheit hervortrat und welche rechtlichen Lösungen oder Lösungsversuche es hervorbrachte, ist von Land zu Land unterschiedlich. In dem Workshop- und Publikationsprojekt „Recht und Diversität – europäische und lateinamerikanischen Erfahrungen in rechtshistorischer Perspektive – Öffentliches Recht –“ sollen Beiträge aus verschiedenen europäischen und lateinamerikanischen Ländern diese Mannigfaltigkeit verdeutlichen und zugleich einen Vergleich ermöglichen.

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