Drei Verfassungen gegen den Krieg: Japan, Italien, Deutschland
Band 14 der Open Access-Reihe Global Perspectives on Legal History erschienen
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde den drei besiegten „Achsenmächten“ – Japan, Italien und Deutschland – auferlegt, Bestimmungen zum Verbot von Angriffskriegen in ihre Nachkriegsverfassungen aufzunehmen, die heute immer noch in Kraft sind. Mario Losano hat nun eine Studie vorgelegt, die einen Überblick über Entstehung und Entwicklung dieser pazifistischen Artikel bietet und damit ein besseres Verständnis der aktuellen Debatten über ihre bevorstehenden Änderungen ermöglicht.
Der italienischsprachige Band, der soeben in unserer Open Access-Buchreihe Global Perspectives on Legal History erschienen ist, widmet sich zunächst der Zeit zwischen Kriegsende und Friedensbeginn und behandelt danach die Nürnberger und Tokioter Prozesse, Entnazifizierung und Reparation. In den Folgejahren kam es infolge des Kalten Krieges sowie aufgrund der Mitgliedschaft der drei Staaten in internationalen Gremien nicht nur zu ihrer militärischen Aufrüstung, sondern auch zur Beteiligung an kriegerischen Auseinandersetzungen. Mario Losano geht diesen Entwicklungen vergleichend nach und legt dar, wie der Verbleib der pazifistischen Artikel in den drei Landesverfassungen dadurch zunehmend in Frage gestellt wurde. Ein umfangreicher Anhang mit ausgewählten Dokumenten zu wesentlichen Aspekten der verfassungsrechtlichen Wege der drei Länder beschließt den Band.