Vom Vertrag zum Status

Das Dienstvertragsrecht der Frankfurter Dienstbriefe im Alten Reich

14. Mai 2020

Die Geschichte des vorindustriellen Arbeitsrechts und Frankfurter Lokalgeschichte verbinden sich im eben erschienenen Band 321 unserer Schriftenreihe „Studien zur europäischen Rechtsgeschichte“ auf vortreffliche Weise.

Thomas Pierson hat in seiner Untersuchung einen profunden Blick auf die Dienstverträge der Reichsstadt Frankfurt am Main vom Spätmittelalter bis ins frühe 19. Jahrhundert geworfen. Auf breiter Quellenbasis analysiert er Fragen zur Freiheit, Gleichheit und sozialen Absicherung in den arbeitsrechtlichen Vertragsaussagen unterschiedlicher sozialer Gruppen, darunter Knechte, Handwerker, Offiziere und Anwälte. In der longue durée zeigt er anschaulich, wie sich aus einer ungeregelten spätmittelalterlichen Vertragspraxis ein beamtenähnliches Statusverhältnis der Frankfurter Stadtbediensteten in der Frühen Neuzeit herausbildete. Darüber hinaus stellen die im umfangreichen Anhang transkribierten Archivdokumente der interdisziplinären Forschung ein ergiebiges Quellencorpus zur Verfügung.

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