Wirtschaftssteuerung durch Recht im Nationalsozialismus

Studien zur Entwicklung des Wirtschaftsrechts im Interventionsstaat des "Dritten Reichs"

Herausgegeben von Johannes Bähr, Ralf Banken

Studien zur europäischen Rechtsgeschichte 199
Das Europa der Diktatur 9
Frankfurt am Main: Klostermann 2006. VI, 571 S.

ISSN 1610-6040
ISBN 3-465-03447-3


Der Band zeigt, dass die Wirtschaft des "Dritten Reichs" in hohem Maße durch Recht gesteuert wurde und geht der Frage nach, welche Funktionen das Recht in diesem Zusammenhang besaß. Warum wurde das Wirtschaftsrecht nach der Beseitigung des Rechtsstaats durch die nationalsozialistische Diktatur auf vielen Gebieten ausgebaut? Welchen Einfluss hatten dabei Ideologie und Politik des Regimes? Die Beiträge machen deutlich, wie sich das Wirtschaftsrecht der NS-Zeit einordnen lässt und verweisen auf viele Kontinuitäten zur Weimarer Zeit wie zur bundesrepublikanischen Nachkriegszeit. Der Band richtet sich an Rechts-, Wirtschafts- und Zeithistoriker. Er ist die bislang umfassendste Veröffentlichung über die Zusammenhänge von Wirtschaft und Recht im "Dritten Reich" und markiert einen neuen Stand der Forschung.

I. Einleitung:

  • Johannes Bähr/Ralf Banken, Wirtschaftssteuerung durch Recht im "Dritten Reich". Einleitung und Forschungsstand

II. Die Wirtschaftsrechtsentwicklung unter der NS-Diktatur zwischen Kontinuität und neuen Ansätzen:

  • Johannes Bähr, Unternehmens- und Kapitalmarktrecht im "Dritten Reich": Die Aktienrechtsreform und das Anleihestockgesetz
  • Ralf Banken, Reichsberggesetz und Einzelmaßnahmen. Die nationalsozialistischen Berggesetze in der Kontinuität der deutschen Bergrechtsentwicklung des 20. Jahrhunderts
  • Ralf Banken, Das nationalsozialistische Devisenrecht als Steuerungs- und Diskriminierungsinstrument 1933-1945
  • Margrit Seckelmann, Der "Dienst am schöpferischen Ingenium der Nation". Die Entwicklung des Patentrechts im Nationalsozialismus
  • Bernhard Stier, Zwischen kodifikatorischer Innovation und materieller Kontinuität. Das Energiewirtschaftsgesetz von 1935 und die Lenkung der Elektrizitätswirtschaft im Nationalsozialismus

III. Wirtschaftssteuerung und Lenkungsrecht:

  • Karl Härter, Arbeitspolitik im Nationalsozialismus: Steuerung durch Recht in der polykratischen Wirtschaftsdiktatur?
  • Jonas Scherner, Das "Gesetz zur Übernahme von Garantien zum Ausbau der Rohstoffwirtschaft" und die NS-Autarkiepolitik
  • André Steiner, Der Brotpreis - ein politischer Preis unter den Bedingungen des NS-Regimes

IV. Ideologisiertes Wirtschaftsrecht:

  • Uwe Mai, Gesteuerte Tradition. Recht als Lenkungsmittel in der Agrar- und Siedlungspolitik während des Nationalsozialismus

V. Wirtschaftsrechtslehre und Wirtschaftswissenschaft in der NS-Zeit:

  • Johannes Bähr, "Recht der staatlich organisierten Wirtschaft". Ordnungsvorstellungen und Wandel der deutschen Wirtschaftsrechtslehre im "Dritten Reich"
  • Jan-Otmar Hesse, Zur Semantik von Wirtschaftsordnung und Wettbewerb in nationalökonomischen Lehrbüchern der Zeit des Nationalsozialismus

VI. Edition:

  • Ralf Banken, "An der Spitze aller Künste steht die Staatskunst". Das Protokoll der NSDAP-Wirtschaftsbesprechungen Februar/März 1931

VII. Abstracts

VIII. Autorenverzeichnis

Weitere interessante Beiträge

Zur Redakteursansicht