Das Standardwerk.
Franz von Liszt und das Völkerrecht

Florian Herrmann

Studien zur Geschichte des Völkerrechts 1
Baden-Baden: Nomos 2001. XVIII, 310 S.

ISBN: 978-3-7890-7296-3


Wollte man sich am Anfang des 20. Jahrhunderts über das geltende Völkerrecht informieren, so griff man zum "Völkerrecht. Systematisch dargestellt" von Franz von Liszt. Mehrere Generationen von Juristen erlernten mit ihm ihr völkerrechtliches Handwerk. Es hat dadurch mehr zur Verbreitung der Kenntnisse auf diesem Rechtsgebiet beigetragen als jedes seiner Vorgänger. Der Autor zeichnet den wissenschaftlichen Werdegang des Straf- und Völkerrechtlers Liszt nach, konzentriert sich auf dessen Weg zum Völkerrecht und charakterisiert ihn als einen der letzten "politischen Professoren". Im Mittelpunkt stehen Liszts völkerrechtliche Überlegungen, die sich den politischen Gegebenheiten der Zeit entsprechend um die Frage nach der Verwirklichung eines Völkerbundes und der Zukunft eines wirksamen Völkerrechtes rankten. Franz von Liszt dokumentiert die Spannung zwischen klassischem und modernem Völkerrecht wie kaum ein anderer. Das "Standardwerk des Völkerrechts" und sein Autor bleiben ein außergewöhnliches und ausgesprochen faszinierendes Phänomen der Geschichte des Völkerrechts am Ende des langen 19. Jahrhunderts.

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