Über Wucher und Sklaverei: zwei neue Beiträge in der research paper series

12. Februar 2020

In der institutseigenen research paper series sind im Januar 2020 zwei neue Artikel erschienen:

Für das Institutsprojekt »Historisches Wörterbuch des kanonischen Rechts in Hispanoamerika und auf den Philippinen. 16.-18. Jahrhundert (DCH)«, welches die Erläuterung von mehr als 100 Grundbegriffen dieses Rechtsgebiets zum Ziel hat, hat María del Pilar Martínez López-Cano den Beitrag zum Lemma »Wucher« verfasst. Auf Basis eines für das Projekt zentralen Quellenkorpus‘ analysiert sie die Verurteilung von Wucher im kanonischen Recht, in der Moraltheologie und im Zivilrecht sowie die Diskussionen, die in der Neuen Welt über die Rechtmäßigkeit bestimmter Geschäfts- und Finanzpraktiken geführt wurden. Der Artikel ist wie alle Beiträge des DCH-Projektes auf Spanisch verfasst.

Francisco Castilla Urbano befasst sich in seinem englischsprachigen Beitrag mit einigen Vertretern der Schule von Salamanca und ihren Überlegungen zur Sklaverei im 16. Jahrhundert. Er zeigt, dass die Schriften einzelner Scholastiker die Grundlage der juristischen und moralisch-theologischen Argumentation boten, derer sich viele Sklavenhändler und -besitzer zu ihren Gunsten bedienten, während andere Persönlichkeiten wie Bartolomé de Las Casas und Tomás de Mercado die Unrechtmäßigkeit des Sklavenhandels herausstellten. Der Autor nimmt insbesondere die rechtliche Auseinandersetzung um aus Afrika nach Spanisch-Amerika verbrachte Sklaven in den Blick und thematisiert die absichtliche Umgehung gesetzlicher Bestimmungen, die Anklageerhebung und das Argument der Unkenntnis.

Die Beiträge der research paper series sind online im Open Access auf ssrn.com zugänglich.

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