Humboldt-Forschungspreis für Professor Marcelo da Costa Pinto Neves

23. Dezember 2019

Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat Herrn Professor Marcelo da Costa Pinto Neves (Universität Brasília) in Anerkennung seiner bisherigen herausragenden Leistungen in Forschung und Lehre den Humboldt-Forschungspreis verliehen.

Marcelo Neves ist ein international hoch angesehener Rechtstheoretiker und Rechtssoziologe. Er ist mit Arbeiten zur Verfassungssoziologie, Regulierungstheorie und Theorie der Peripheren Moderne hervorgetreten. In diesem Feld hat er schon sehr früh die Frage nach den weltgesellschaftlich relevanten Spezifika lateinamerikanischer Gesellschaften gestellt und im Dialog mit deutschsprachiger Forschung entwickelt. Der Forschungspreis, der mit 60.000€ dotiert ist, ermöglicht es ihm, seine stets auch historisch gegründeten Überlegungen zum Transkonstitutionalismus und der Transdemokratie in die Auseinandersetzung um Regulierungs- und Gestaltungspotenziale modernen Rechts einzubringen.  

Mit der Verleihung und dem geplanten Forschungsaufenthalt des Preisträgers in der Abteilung "Recht und Gesellschaft" der Fakultät für Soziologie an der Universität Bielefeld sowie am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte Frankfurt/M. will die Alexander von Humboldt-Stiftung die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Brasilien und Deutschland weiter anregen und ausbauen.

Prof. Neves wurde von Prof. Dr. Alfons Bora (Universität Bielefeld) und Prof. Dr. Thomas Duve (Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte Frankfurt/M.) als Preisträger vorgeschlagen. Er wird in der ersten Jahreshälfte 2020 in Bielefeld und Frankfurt forschen.

In der aktuellen Ausgabe der Rechtsgeschichte – Legal History 27 hat Marcelo Neves eine Rezension der neuesten Veröffentlichungen zur Weimarer Verfassung veröffentlich (in portugiesischer Sprache): http://dx.doi.org/10.12946/rg27/443-446

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