Neue Publikation über die Legitimation von privater und öffentlicher Regulierung

30. März 2017

Die Zeitschrift "Politics and Governance“ hat ein Themenheft zur Legitimation von privater und öffentlicher Regulierung veröffentlicht, hg. von Peter Collin (u.a.).

Normsetzung und Normdurchsetzung findet nicht ausschließlich durch den Nationalstaat oder auf internationaler Ebene zwischen Nationalstaaten statt. Dieser Befund ist für die Gegenwart anerkannt, er gilt aber auch für die Vergangenheit. Heute wie damals hat man es mit Akteuren zu tun, die in nichtstaatlichen oder halbstaatlichen Organisationsgeflechten, innerhalb der Grenzen des Nationalstaates oder über seine Grenzen hinweg, Normen und Regeln schaffen und an deren Umsetzung mitwirken. Es kann sich ebenso um Wirtschaftsakteure handeln wie um Organisationsformen sozialer, religiöser oder ethnischer Communities. Normsetzung und -durchsetzung kann in aktiver Kooperation mit dem Staat erfolgen, staatlich geduldet oder mandatiert sein, aber auch die Grenze zur Illegalität überschreiten. All dies ist vor allem in jüngerer Zeit gegenwartsbezogen und historisch erforscht worden, auch wenn diese Forschungen zum Teil noch am Anfang stehen.

In weiten Teilen unerforscht ist aber noch, wie sich derartige nichtstaatliche oder hybride Regulierungsregime legitimieren bzw. legitimieren ließen. Dieser Frage widmen sich ein politikwissenschaftliches und ein rechtshistorisches Teilprojekt des Frankfurter Exzellenzclusters „Normative Ordnungen“. Die gemeinsame Publikation bezieht die Debatten in beiden Disziplinen aufeinander, ermöglicht den Vergleich historischer und gegenwärtiger Legitimationskonzepte und macht die Vielgestaltigkeit von Legitimationsbedürfnissen und -kriterien, Legitimationsquellen und Instrumenten zur Herstellung von Legitimität sichtbar.

Das Themenheft ist online im Open Access verfügbar.

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