Neue Publikation: Reflections on the Shayara Bano Petition

24. Januar 2017

Reflections on the Shayara Bano Petition, a Symbol of the Indian Judiciary’s own Evolution on the Issue of Triple Talak and the Place of Muslim Personal Law within the Indian Constitutional Frame? von Jean-Philippe Dequen ist soeben in der jüngsten Ausgabe der Südasien-Chronik – South Asia Chronicle 6/2016, S. 37-60, erschienen.

Ausgehend von der Shayana Bano Petition, in der der Surpreme Court von Indien ersucht wurde, das Praktizieren der muslimischen unilateralen Scheidung (triple talak) auf konstitutioneller Grundlage zu verbieten, versucht dieser Artikel, die Evolution des muslimischen Personenrechts (Muslim Personal Law, MPL) in Indien aus rechtshistorischer Perspektive darzustellen. Im Fokus steht hierbei im Speziellen die Entwicklung der rechtlichen Argumentation bezogen auf die Anwendung des MPL und seinen Platz in der konstitutionellen Ordnung Indiens. Der Artikel stellt insbesondere die schwierige Frage heraus, mit welcher die indische Judikative sich bei Vollzug eines Minderheitsrechts innerhalb eines manchmal explosiven politischen Kontextes konfrontiert sah und wie sie dies bewältigte, während sie gleichzeitig eine harmonische Auslegung zwischen islamischem Recht und verfassungsgrundrechtlichen Bestimmungen erreichte und sich von dem rechtlichen britischen Kolonialerbe fortbewegte. Zuletzt betont er die Wichtigkeit des High Court von Jammu und Kashmir, den notwendigen Antrieb zu dieser Veränderung des rechtlichen Argumentierens zu geben.

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